Welch ein Kontrast, die höchst bürgerliche Kleinstadt Weimar wird zum Mittelpunkt von progressiven Ideen in den 1920er Jahren. Das Bauhaus und seine Avantgarde wurde immer mit großer Ablehnung betrachtet, doch die schnell wachsende Reputation brachte Menschen aus vielen Teilen der Welt in das thüringische Nest.

Initiator und Macher Walter Gropius war ein Menschenfänger und begeisterte mit seinen unkonventionellen Denkansätzen. Nach dem Ersten Weltkrieg und mit den fürchterlichen Geburtswehen der Weimarer Republik musste eine neue Zeit anbrechen.

Heute stehen wir, 100 Jahre später, fasziniert von der Gedankenfreiheit und der grandiosen Suche nach einer neuen Art des Zusammenlebens.

Weimar, die Stadt von Goethe und Schiller, Mittelpunkt des geistigen Lebens am Ende des 18. Jahrhunderts, ist heute wegen seiner Avantgarde in aller Munde.

Viele der Ideen haben das Projektstadium nicht überschritten, denn die Politik der Dritten Reiches und der Zweite Weltkrieg machten dem Bauhaus den Garaus. Erst der Umzug nach Dessau, dann Berlin und die endgültige Schließung, die Schüler mussten ihre Zukunft begraben, viele in KZ ermordet.