Eine kapitale Ausstellung in der Albertina Modern mit Gemälden und Skulpturen rund um das Thema Diversity. Das bedeutet Gender, Hautfarbe, Frauen und Behinderung. Ein wahrer Eyecatcher ist das Plakat, ein Gemälde von Sungi Mlengeya, eine Autodidaktin  aus Tanzania. In Übergröße zeigen sich schwarze Frauen in akrobatischen Positionen, immer in weißer Kleidung.

Sungi Mlengeya hat den Sprung in die Bekanntheit geschafft.

Es gibt viel zu entdecken, wobei die Hälfte der 40 Arbeiten von Künstlern stammt, die international bekannt sind. Dazu gehören die Werke von Cindy Sherman, Kiki Smith, Miriam Cahn, Cecily Brown, Maria Lassnig neben Jean Dubuffet oder Franz West.

Franz West und seine Lemurenköpfe

Schon den 1940er Jahren beschäftigt Maria Lessing mit der “Body Awareness”. allerdings erlangte sie die Anerkennung erst gegen Ende ihres Lebens.

Amoako Baofo malt schwarze Menschen, die meist aus seinem Bekanntenkreis stammen. Seine Porträts erinnern an Gustav Klimt oder Egon Schiele.

Der Sohn eines Fischers, Amoako Boafo aus Ghana gehört zu den Senkrechtstartern der afrikanischen Kunstszene, der in diesem Herbst in einer  Einzelausstellung im Unteren Belvedere zu sehen ist.

Die Schweizerin Miriam Cahn konfrontiert mit harten Fakten. Wie die Serie “Atombomben”, die auf den radioaktiven Niederschlag hinweist.

 

Stefanie Erjautz – Kreuzigung

Eine späte Entdeckung ist Stefanie Erjautz aus der Steiermark, die sich selbst als Bastlerin bezeichnet, aber mit ihren Puppenstuben ein eindrückliches Bild unserer Gesellschaft zeigt.

Verena Bretschneider bietet toughe Kost mit “Adam und Eva”.

Wie andere traditionsreiche Museen folgt auch die  Wiener Albertina reichlich verspätet dem Zeitgeist, auch Künstler zu zeigen, die außerhalb des internationalen Kanons stehen. Dabei kann man sich glücklich schätzen, auf Sammlungen Chobot und Essl zurückgreifen. Letztere wurde vor kurzem vom Bauunternehmer Peter Haselsteiner übernommen.

Die Wienerin Claudia Märzendorfer häkelt und strickt einen Motorblock aus 8 Zylindern und Autoreifen. Eine “typisch weibliche” Arbeit als Kontrast zur ” männlichen” Technik.

Alexandre Diop schafft Bilder aus Malerei und Alltagsmüll.

Cindy Sherman – wo es um Frauen und Gender geht, darf die Verwandlungskünstlerin Cindy Sherman nicht fehlen.

 

Albertina Modern in Wien

Die Ausstellung “Beauty of Diversity” ist bis zum 18. August in der Albertina Modern zu sehen. Es gibt einen Katalog. www.albertina.at