Über Ingeborg Bachmann ist eigentlich alles gesagt.  Da sorgte der Briefwechsel mit Max Frisch 2022 für viel Medienwirbel, lange Zeit unter Verschluss gehalten,  und mit einer gelungene Lesung im Residenztheater gut in Szene gesetzt.

Dann der Film “Reise in die Wüste” mit Vicky Krieps, wo die Schriftstellerin die zerbrochene Beziehung zu Max Frisch überwinden wollte.

Ihre Schreibmaschine

2023 jährte sich der 50. Todestag und, aber Ingeborg Bachmann geht immer. Geboren 1926 in Klagenfurt, führte sie ein spektakuläres Leben und wäre heute ein Star in den Social Media.  Natürlich zeigt ihre Lyrik und Prosa eine brillante Analytikerin,  doch bei Ingeborg Bachmann denkt man sofort an ihre elegante Erscheinung,  meist im “dernier cri” gekleidet.

Ihre Kleider

Geradezu legendär sind ihre zahllosen Verhältnisse, darunter Henry Kissinger, Hans Magnus Enzensberger, Hans Werner Henze  und natürlich Max Frisch. Sehr ungewöhnlich für eine Frau in jener Zeit auch die ständigen Wechsel des Wohnortes wie Wien, Zürich, Berlin und immer wieder Rom, für Bachmann der “place to be”. Last but not least führte  auch ihr früher Tod zu heftigen Spekulationen in den Feuilletons. Mit Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert, starb an Entzugserscheinungen aufgrund ihrer Tablettensucht.

Im Literaturhaus München ist das literarische Leben von Ingeborg Bachmann in fünf Stationen zu sehen. Wie immer wurde der begrenzte Raum optimal genutzt, diesmal sind es farbige Scheiben aus Plexiglas, die den Besucher mit einer gewissen Leichtigkeit durch die Ausstellung führen.

Zitat von Ingeborg Bachmann

Ohne Zweifel gehört Ingeborg Bachmann zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen im  20. Jahrhundert. schon früh bekam sie zahlreiche Auszeichnungen wie 1957 den  Literaturpreis der Gruppe 47 oder 1964 den begehrten Büchner-Preis. Wie ein Paradiesvogel dürfte die Schriftstellerin inmitten der biederen 1950 und 1960er Jahre bewegt haben.

In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Nationalbibliothek sind Originalmanuskripte, Briefe, dazu Filmausschnitte und Videos zu sehen. Besonders interessant die Ideen von Elfriede Jelinek, die ähnlich ihrer Vorgängerin mit präzisen Analysen zur Zeitgeschichte überrascht. Sie schrieb auch das Drehbuch zu “Malina” ein Filmausschnitt  mit Isabelle Huppert 1991 ist in der Ausstellung zu sehen.  1971 hatte Ingeborg Bachmann diesen einzigen Roman geschrieben.

Isabelle Huppert als Malina

Die Ausstellung ist bis zum 3.November im Münchner Literaturhaus zu sehen. Dazu ist ein Katalog erschienen. www.literaturhaus-muenchen.de